DBV: Bauernverband zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt
DBV Pressemeldung 22.05.2019
DBV: Bauernverband zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt
Rukwied: Wir wissen, dass wir zum Erhalt der Arten beitragen müssen
Zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied: „Wir Bauern wissen, dass auch wir unseren Teil zum Erhalt der Arten beitragen müssen. Deshalb haben die deutschen Bauern beispielsweise im vergangenen Jahr mehr als 200.000 Kilometer Blühstreifen als Nahrung und Lebensraum für Bienen und Insekten zum Erhalt der Artenvielfalt angelegt. Das ist ein Band, das sechsmal um die Erde reicht. Andere Beispiele sind Gewässerrandstreifen, Bejagungsschneisen, Brachen, Lerchenfenster oder Feldvogelinseln zum Schutz der Bodenbrüter“, so Rukwied. „Der kürzlich vom Weltbiodiversitätsrat vorgestellte Bericht sollte uns jedoch mahnen, neben der Landwirtschaft auch die zentralen Treiber bei der Gefährdung der Artenvielfalt in den Fokus zu nehmen. Dazu zählen das Bevölkerungswachstum, die Verstädterung, der Flächenverbrauch sowie die globalen Änderungen der Landnutzung.“
Rukwied sieht bei vielen Landwirten eine große Bereitschaft, noch mehr für die Artenvielfalt zu machen. „Dazu müssen an vielen Stellen bürokratische Hemmnisse abgebaut werden. Mehr Flexibilität für die Bauern hilft auch der Artenvielfalt.“
Hintergrund:
- 2018 haben die deutschen Bauern rund 117.057 Hektar Blühfläche angebaut. Das entspricht einem fünf Meter breiten blühenden Band von 234.114 Kilometern Länge. Auf jedem vierten Hektar werden freiwillig Agrarumweltmaßnahmen umgesetzt, die einen Beitrag zum Schutz von Böden, Gewässern und Biodiversität leisten.
- Außerdem setzen die Bauern das Greening der Europäischen Agrarpolitik um: Ökologische Vorrangflächen auf 1,35 Mio. ha Ackerflächen in Deutschland: 2018 41% davon als Zwischenfrüchte, 30 % als Brachen, Streifen an Gewässern, Wäldern und Feldern (22.600 ha), Landschaftselemente (59.000 ha), Leguminosen (85.000 ha).
- Im Biodiversitäts- („FRANZ“-) Projekt, das der DBV gemeinsam mit der Umweltstiftung Michael-Otto, als Dialog- und Demonstrationsprojekt auf 10 Betrieben in Deutschland für 10 Jahre mit intensiver Begleitforschung (Monitoring von Pflanzen, Feldhasen, Vögeln, Amphibien, Schmetterlingen, Bienen) gestartet hat, erarbeiten Landwirte und Naturschützer gemeinsam praktikable und wirtschaftlich tragfähige Maßnahmen für die Landwirtschaft.
- Das DBV-Projekt Lebendige Agrarlandschaften – beschäftigt sich mit Biodiversität und Energiepflanzenanbau (Stangenbohnen-Mais-Gemenge) und intensiver Bördelandschaft (Bestäuberschutz über Blühstreifen und Zwischenfrüchte); Außerdem wird der Aufbau einer Naturschutzberatungsstelle nach dem Prinzip „Von Bauern für Bauern“ gefördert.